Bei der Sommertagung des immpresseclub in Frankfurt, am 13. Juni 2013 im Hotel Maritim, war die Szene der deutschen Immobilienmedien und der Immobilien-Kollegen der großen Publikumsmedien annähernd vollständig vertreten.
Der Themenbogen der Referenten, die der Vorsitzende des immpresseclub e.V., Werner Rohmert, präsentierte, reichte vom Spannungsfeld der Immobilienbanken zwischen Staatsschuldenkrise, Regulierung und weltweiter Konjunkturabschwächung mit dem Vorstandsvorsitzenden der Aareal Bank AG, Dr. Wolf Schumacher, über Eckwerte des deutschen Energieverbrauches und der Möglichkeit der Energiewende mit Prof. Dr. Hanns- Ferdinand Müller, Vorstandssprecher der RWE Vertrieb AG, über die Auswirkung von Niedrigzins und Risiko-Scheu auf aktuelle Trends bei Immobilieninvestments von Reinhard Mattern, Geschäftsführer iii-investments, hin zu Problemen bei der Realisierung von Großprojekten mit dem Haushaltsspezialisten Robert Scholl, Ministerialdirektor a. D., zuletzt GF VerkehrsInfrastruktur- FinanzierungsGesellschaft und zur Frage, wann die Stadt ohne Handel komme, von Stephan Jung, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Center. In die Aufgabenvielfalt eines Wohnungs-Verbandes führte Dr. Lutz Wentlandt, Geschäftsführung des BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen BW e.V., ein.
Wer alles lesen möchte, findet den kompletten Artikel im Immobilienbrief.
Text: WR „Der Immobilienbrief“, Fotos: Ré de Belleroche
Trotz Schneechaos in Berlin fanden am 6. Dezember 2012 wieder ca. 50 Immobilien-Journalisten den Weg ins Berliner Hilton zur traditionellen Winterveranstaltung des immpresseclub e.V. Nachdem dem vormittaglichen Vortrag von Fachanwalt Phillip von Mettenheim zum Presserecht widmeten sich die Teilnehmer dem fachlichen Schwerpunkt: „Mit welchen Immobilien kann man heute noch Geld verdienen.“
Eröffnungsredner Wolfgang Egger (siehe Foto), Chef und Gründer der Patrizia mit „Bau, Steine, Erde“-Herkunft machte bei seinem Erstvortrag vor breitem Publikum deutlich, dass es heute mehr denn je darauf ankomme, nicht nur Teilbereiche des Immobiliengeschäfts abzudecken, sondern sich als Allrounder im „Haifischbecken“ zu beweisen. Gerade die Übernahme der LB ImmoInvest habe gezeigt, dass die vertikalen Strukturen seines Unternehmens bestens in die heutige Immobilienwelt passen. Investoren wollen heute vor allem Vertrauen. Egger sieht sich selbst als Krisengewinner. Bei Börsengang noch Prügelknabe der Branche, ist die Patrizia mittlerweile ein angekommener, ernstzunehmender Player auf Expansionskurs. Interessant aus Journalistensicht und späteres Gesprächsthema war, dass der Mann, der den größten Immobiliendeal des Jahres verbuchen konnte, das noch nicht einmal für erwähnenswert hielt.
Ähnlich bescheiden zeigte Peter Groner, Aufsichtsratsvorsitzender der ZBI Zentral Boden Immobilien AG, der sich in über 30 Jahren ausschließliche Kernkompetenz in deutsche Wohnimmobilien erarbeite, das „Machbare“ auf. 4 bis 5% laufende Rendite sind im professionellen Geschäft möglich. Ziel sei es, das Gleiche noch einmal über Handel zu erzielen. Im Einkauf läge der Gewinn, aber Opportunities gäbe es anders als zu Beginn des Jahrtausends heute nur noch sehr selten. Bonität, Professionalität, schnelle Entscheidungen, gutes Einkaufsimage und Marktpräsenz machen heute den Gewinn aus.
Seine Fonds liefen auch in der Krise gut. Die laufend marktangepasste und kontinuierlich neu vermietete Wohnimmobilie ist schließlich die einzige echte Core-Immobilie, die es gibt. Erst kürzlich konnte man einen kompletten Fonds an die GSW veräußern und die Versprechungen an die Anleger einhalten. Seinen Mieter zu kennen, ist gerade im Wohnungsgeschäft offenbar ein wichtiger Aspekt.
Im anschließenden Vortrag von Prof. Dr. Stephan Bone-Winkel, BEOS, wurde deutlich, dass der (Nach-) Mieter bestimmt, was „Core“ ist, nicht der Investor oder Projektentwickler. Auf der Gewerbeseite gibt es Investmentchancen dort, wo der Nutzer den Markt bestimmt. Und das muss nicht immer die Core-Lage sein, wie sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das monetäre Drama der echten Core-Immobilie „T11“ in Frankfurt, dem einzigen deutschen Gebäude mit einem Mietvertrag von über 100 DM rechnete Bone-Winkel vor. Fazit: Core werde vor allem durch den Nutzer bestimmt.
Insofern habe BEOS ausschließlich „Core-Lagen“ im Portfolio, auch wenn Investoren beim Blick auf die Portfoliolandkarte oftmals „überrascht“ seien und Core wohl anders definierten. „Wir sind von Standorten überzeugt, an denen unser Mieter keine andere Möglichkeit hat, als bei uns zu mieten“, so das Credo von Bone-Winkel. Hochwertige Mieter, die jeden Investor begeistern, die aber immer auf der Suche nach der besten Immobilie seien, wie z. B. KPMG, Ernst & Young, Price Waterhouse Coopers und viele ähnlich anspruchsvolle Mieter hält Bone-Winkel für die modernen Mietnomaden von heute. Zum Auslauf des Mietvertrages sind sie immer auf der Suche nach dem dann besten und flächenmäßig passenden Gebäude.
Bone-Winkel machte deutlich, dass die Wertentwicklung einer klassischen Core-Immobilie auch nicht vom Zins abhängig ist. Während Bonds seit Jahren niedrigere Verzinsungen zeigen, hat sich die deutsche Immobilie in seiner Renditeerwartung relativ stabil gezeigt. Entsprechend wirkt sich der drastische Mietverfall direkt auf den Immobilienwert aus. Dabei sei auch noch zu berücksichtigen, dass eine 20 Jahre alte Immobilie eher ein Sanierungsfall sei und keinesfalls in einer Anschlussvermietung heutige Neubaumieten erreichen würde. T11 sei genau alle 20 Jahre total entkernt worden. Die Nachkalkulation schon der Nominalwerte führt Gebäudewertsteigerung und Inflationsschutz ad absurdum. Realentwicklungen liegen noch einmal 35% darunter.
Wie Projektentwicklung abseits des Mainstreams funktionieren kann, zeigten Dr. Bodo Küpper und Sohn Thilo. Die Wuppertaler Projektentwickler versuchen aus dem multikulturellen Arbeiterviertel und „Industriebrache“ Wuppertal-Arrenberg mit viel Liebe zur Stadt wieder die einstigen blühenden Landschaften der Nachkriegszeit zu zaubern – allerdings auf heutige Bedürfnisse angepasst. Mit Erfolg: Seit Neuaufstellung der politischen Landschaft Wuppertals verzeichnet die Stadt seit zwei Jahren wieder Bevölkerungswachstum. immpresseclub-Vorsitzender Werner Rohmert hatte sich als Wuppertaler im Vorfeld die Projektentwicklungen angeschaut. Hochachtung hat er vor der Vision, eine 20 Jahre leerstehende rote Backsteinruine in ein modernes Wohn- und Büroumfeld zu verwandeln, das dann noch neue Mietmaßstäbe in Wuppertal setzt.
Neben dem Fachlichen spielten bei der Veranstaltung aber leider auch Interna eine Rolle. Der Tod der FTD dürfte für viele anwesende Journalisten eine schmerzliche Auslastungs- und Image-Lücke hinterlassen. Auch für die Branche wird mit der FTD ein Fachblatt fehlen. Die FTD war auch das Medium, das externe Immobilien- und Fonds-Kompetenz umfangreich einkaufte.
immpresseclub-Interna: Nach den Vorträgen fand wie immer die Hauptversammlung des immpresseclubs statt. Der Verein entwickelt sich stabil. Inzwischen dürfte er Repräsentativitätsansprüche erfüllen. Wachsende Mitgliederzahlen zeigen Interesse und Branchenwachstum auf.
Bei den Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder bestätigt. Werner Rohmert, „Der Immobilienbrief“/“Der Platow Brief“, bleibt Vorstandsvorsitzender, Peter Horn, bis vor kurzem „Immobilien-Chef“ der Süddeutschen Zeitung, und Frank-Peter Unterreiner, FAZ und Immobilienbrief Stuttgart sind weitere Vorstände. Auch Schatzmeister Robert Scholl und Kassenprüfer Nikolaus von Raggamby bleiben im Amt. I
Im nächsten Jahr trifft sich der immpresseclub am 13.6. wahrscheinlich in Frankfurt und am 5. Dezember wie immer in Berlin. (AE/WR)
Die Sommerveranstaltung des immpresseclubs, am 31. Mai 2012, spannte auch diesmal einen breiten Bogen der Themen und Referenten. 40 Immobilienjournalisten waren nach München gekommen. Der Reigen der Referenten reichte von IVG-Vorstandsvorsitzendem Professor Wolfgang Schäfers mit „IVG-Thema“ über einen der renommiertesten Schweizer Bankökonomen, Dr. Jan Amrit Poser, zum Euro-Thema aus Schweizer Sicht, Oliver Porr als VGF-Präsident zur Zukunft Geschlossener Fonds bis zu den Spezialthemen „Parkhäuser“ mit Thomas Grüttner und Denkmalschutzinvestitionen in Sakralbauten mit Georg Wilms.
Die „Überraschungssieger“ des Tages im Referentenranking waren die Sonderthemen „Immobilie Parkobjekt“ von Q-Park Managing Director Thomas Grüttner und „Die Sakralimmobilie – „Vom Kulturgut zum Wirtschaftsgut?!“ von Georg Wilms, GF der Schleiff Denkmalschutzentwicklung, den wir als Mipim-Award-Nominierten im März kennengelernt hatten. Beide referierten einmal abseits des üblichen Mainstreams mit Begeisterung zu ihren Nischenmärkten, die im Rahmen eines sich verändernden Marktes durchaus auch als Investment-Themen für Privatanleger und Institutionelle Bedeutung gewinnen.
Thomas Grüttner, GF Q-Park zeigte, wie man heute wirtschaftlich Parkhäuser betreiben kann. Grüttner sieht die Aufgabe des Parkhaus-Managements zukünftig nicht nur in der Bereitstellung von Parkraum, sondern vielmehr auch als Dienstleistungsanbieter rund um das Thema Parken. Auch der Ausbau gebührenpflichtiger Parkplätze steht ganz oben auf der Agenda. Der Markt ist riesig. Von 300 Mio. Parkplätzen in Europa sind lediglich 3,6% gebührenpflichtig. Europäische Steuerzahler steuern jährlich 150 Mrd. Euro zum Betrieb von Parkplätzen bei. Da bei Parkhäusern an guten Standorten die Parkgebühr stetig steigen, ist dies Chance für einen Immobilieneigentümer, der am langen Ende, egal in welcher Assetklasse, nur verdient, wenn es gelingt, die Einnahmen zu erhöhen. Deutsche Parkhäuser sind bei den Parkplatzpreisen im europäischen Vergleich heute noch am unteren Ende und böten viel Potenzial.
Parken, Beten, Arbeiten, Singen und Euro-Desaster
Wussten Sie schon, dass die Nachhall-Zeit einer Kirche von acht Sekunden für einen Chor ideal, aber im täglichen Büroalltag eher hinderlich ist. Das lernt man beim Umbau einer Kirche in ein Büro. Schleiff-GF Georg Wilms gab einen Einblick in die Probleme beim Umbau von Kirchen. Wilms zeigte an beeindruckenden Beispielen, was man heute aus alten Kirchengemäuern machen kann. So ist von Büronutzung bis hin zur Wohnraumnutzung alles möglich. Allerdings ist der wirtschaftliche Gedanke weniger der Treiber der Umnutzung, sondern häufig mehr die persönliche Verwirklichung von Investor oder Architekt, denn der Umbau einer Kirche übersteige die Abriss und Neubaukosten oftmals, so Wilms, und bei anschließender Neuvermietung zu 4,80 Euro den Quadratmeter erübrigt sich eine Excel-Tabelle. Das funktioniert nur im Zusammenspiel aller Beteiligten, Förderung und Denkmalschutz.
Dauerbaustelle IVG im Turnaround
Kernthema der Veranstaltung war naturgemäß die IVG, deren neuer VV Professor Wolfgang Schäfers zu einer Art „Antrittsbesuch“ vor die versammelte deutsche Immobilienjournalistenszene trat. Die IVG kundschaftet im Moment die Tiefen des Börsengeschehens aus (siehe Artikel C. Ries, Seite 14 unter http://www.rohmert-medien.de/wp-content/uploads/2012/06/Der-Immobilienbrief-Nr-272.pdf ). Amtsvorgän- ger Dr. Gerhard Niesslein hatte es Mitte 2009 geschafft, die Immobilienjournalisten für die aus externer Sicht unerwartet hohen Probleme der IVG zu sensibilisieren und sich für die Sanierungs-Kernarbeit ein wenig Ruhe zu verschaffen. Wer jetzt nach drei Jahren eine abgeschlossene Sanierungsmeldung und ein Feuerwerk strategi- scher Perspektiven erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die IVG befindet sich nach wie vor im Sanierungsmodus. Die IVG werde sich verändern (müssen). Das sei aber eine Aufgabe von 5 Jahren oder auch mehr. Das macht das Paradoxon deutlich, dass die IVG ohne die Krise wohl kaum überlebt hätte. Das war nur möglich über den krisenbedingten Zusammenhalt und vor allem die niedrigen Zinsen.
Zwar sei der Turnaround unter der Voraussetzung weiterhin niedriger Zinsen geschafft, aber der Veränderungsprozess müsse weitergehen. Details zum Zahlenwerk siehe unter Der-Immobilienbrief-Nr-272.pdf
Bei einer 5-Jahres-Turnaround-Periode befinde sich die IVG im Jahr drei. Squaire-Abschreibungen seien nun Vergangenheit. Kritiker unter den Journalisten kann Schäfers im nächsten Jahr selbst überzeugen, wenn die Sommerveranstaltung des immpresseclubs im „The Squaire“ stattfinden könnte.
Euro und (k)ein Ende
Die immpresseclub-Organisation hoffte, nach der Sinn- und Sarrazin-geprägten Diskussion um den Euro mit dem renommierten Chefökonom der Schweizer Gruppe Bank Sarasin, Dr. Jan Amrit Poser, Entwarnung zu hören. Hoffnungsfrohe wurden enttäuscht. Ein Ausstieg Griechenlands hätte für Deutschland und Europa schwerwiegende Folgen. „Wenn der Euro auseinander bricht, wäre auch Nordeuropa bankrott“, so das Fazit Posers.
Bleiben wir also optimistisch. Dennoch liegt ein Jahrzehnt des Schuldenabbaus vor uns. Deleveraging wiederum macht aber die Konjunktur verwundbar. Kein Paradies für die finanzierungs- und nutzerabhängige Immobilienwirtschaft auf der einen Seite, ein Paradies für die Immobilien-Kapitalanlage auf der anderen Seite.
Hier einige Impressionen der Veranstaltung und ihrer Teilnehmer:
Text: Werner Rohmert, Vorstandsvorsitzender immpresseclub e. V.;
Fotos: Falk von Schönfels
Diesmal ohne Schneechaos traf sich der immpresseclub e.V, der Verband deutscher Immobilienjournalisten zu seiner Winterveranstaltung im Berliner Hilton Hotel am Gendarmenmarkt. Über 70 Mitglieder, davon über 50 Journalisten, Referenten und Gäste – soviel wie noch nie – diskutierten über die aktuellen Themen der Branche.
Der stetig wachsende „Verband“, immpresseclub Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobilienjournalisten, ist mittlerweile eine feste Institution im „Journalistenkalender“ geworden. Zweimal im Jahr treffen sich die Mitglieder, um mit Referenten und Gästen über aktuelle Themen der Immobilienwelt zu diskutieren. Ein informelles Abendessen in lockerer Atmosphäre fand – zum dritten Mal – im „Tucholsky“ statt. Die Kollegen konnten ohne Barrieren und ohne Begrenzung untereinander und mit den Gästen wie z. B. dem hervorragend vernetzten Staatsminister Dr. Johannes Beermann diskutieren. Das Team von „Der Immobilienbrief“ organisierte, wie auch in den letzten Jahren die Veranstaltung.
In der vereinsrechtlichen Jahreshauptversammlung des immpresseclub gab es diesmal wenig Diskussionspunkte. 2010 standen alle Ampeln auf „grün“. Der „Verband“ selber gewinnt durch Kontinuität und Präsenz zunehmend an Marktbedeutung – vielleicht, weil sich bei uns auch niemand einen „Verbandshut“ aufsetzt. Die Finanzen sind geordnet. „Ungerechtigkeit der Welt“ gab es nicht zu beklagen. Im Vorstand bleibt alles beim Alten. Der Vorstand wurde einstimmig gewählt.
Vorstandsvorsitzender bleibt Werner Rohmert, „Der Immobilienbrief“/“Der Platow Brief“, mit den Stellvertretern Peter Horn, Süddeutsche Zeitung, und Frank Peter Unterreiner, Immobilienbrief Stuttgart/FAZ (Beilagen).
Schatzmeister bleibt Robert Scholl, der seit Jahrzehnten für Milliarden-Haushaltsplanungen verantwortlich ist. Kassenprüfer bleibt Nikolaus von Raggamby, ehem. Gruner & Jahr, der sich im laufenden Jahr allerdings aus der journalistischen Seite zurückzog.
Auf dem Themenplan standen diesmal die Herausforderungen der Wohnungswirtschaft, Flächen-/ Grundstücksentwicklung, die Entwicklung bei Offenen Immobilienfonds und ein politischer Streifzug durch die bergige Landschaft aktueller Probleme.
Referenten waren: Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (siehe Artikel unten), Dr. Joachim Wieland, CEO aurelis Real Estate GmbH & Co.KG (siehe Artikel unten), Dr. Georg Allendorf, Vorstand BVI, und Dr. Johannes Beermann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Dresden.
Dr. Johannes Beermann bot in der Dinner- Speech einen z. T. vertraulichen Einblick in die politische Landschaft. Er machte zudem den beschränkten Handlungsrahmen der Politik plastisch deutlich. So sind 94% der Ausgaben des sächsischen Länderhaushaltes bereits durch Gesetze festgelegt und nicht disponibel. Vom Rest ist ebenfalls ein hoher Anteil bereits politisch festgelegt. So lassen sich tradierte Förderungen nicht beliebig streichen.
Text: André Eberhard; Fotos Re de Belleroche
Am 31. Mai findet die Sommerveranstaltung des immpresseclub in München statt. Erste Referenten stehen bereits fest und die Organisation läuft auf Hochtouren.
In Köln trafen sich sich die Mitglieder und Gäste der Sommerveranstaltung des immpresseclub, des Verbandes deutscher Immobilienjournalisten.
Vier Themen standen im Focus: Standort Köln mit Besichtigung des „maxCologne“ (ehemaliges Lufthansa-Hochhaus), die Perspektiven in USA, neue Einsichten in die Immobilien-Aktie und die Vorstellung eines visionären Projektes am 100-km Sandstrand bei Königsberg.
Fast 40 Journalisten der Immobilien- und Fonds-Szene kamen. Referenten und einige Vertreter des Förderkreises nutzten die Netzwerkchance. Der ursprünglich für Chefredakteure und verantwortliche Ressortleiter gegründete immpresseclub hat sich für alle Journalisten mit Immobilienschwerpunkt geöffnet. Trotzdem waren immerhin 15 (Chef-) Redakteure der Ursprungszielgruppe dabei. Zwei Veranstaltungen p.a. organisiert das Team des immpresseclub-Vorsitzenden Werner Rohmert.
Am 1. Dezember 2011 geht es nach Berlin; und am 31. Mai 2012 nach München.
Ziel der Veranstaltung, bei der eben nicht ein themenspezifisches, nutzwertorientiertes Programm für zahlende Teilnehmer geschaffen werden muss – der Verband übernimmt alle Kosten und die Journalisten sind die Einladenden und die Praktiker Gäste – ist neben den sozialen Effekten vor allem das Kennenlernen von Köpfen der Immobilienwirtschaft, die für interessante Entwicklungen stehen. So entsteht das Potpourri an Themen eher zufällig. Der „Netzwerk-Austausch“ zog sich auch diesmal bis zur Überforderung der Barkeeper bis kurz vor Sonnenaufgang hin.
Verspätete Flieger und Züge beherrschten die im Schneechaos wörtlich zu nehmende Winterveranstaltung des immpresseclub e. V., der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobilienjournalisten, in Berlin. Genervt, aber gut gelaunt trafen Referenten und Kollegen mit mindestens 2 aber durchaus auch 5 Stunden Verspätung zur Veranstaltung ein. Die Information, dass man in Berlin nicht landen könne, ließ die Organisatoren, also das Team von „Der Immobilienbrief“ fatalistisch die Schulter zucken. Zu unserer Überraschung schafften es trotz anfänglich nur einer Handvoll Teilnehmer, Bahn, Lufthansa und Co. zur Kaffeepause die meisten Journalisten im Hilton abzuliefern. Der letzte traf allerdings erst zum Abendessen ein. Nach dem Organisations-Motto, die Zukunft kann man nicht vorhersehen, aber man kann sich darauf vorbereiten, kamen die ersten beiden Referenten aus Berlin. Die harte Tour mit Umstieg von nicht fliegenden Fliegern auf einen verspäteten Zug meisterte im Kampf gegen eine aufziehende Grippe Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC Asset AG.
Die alljährliche Veranstaltung zur Jahreshauptversammlung des immpresseclub stand diesmal im Zeichen von Kommunikation und Zukunftsperspektiven für die Branche. Demnach prägt vor allem Unsicherheit den Markt. Das ließ auch Dr. Frank Steffel, Mitglied des deutschen Bundestages und dort zuständig für die Immobilienbranche im Finanzausschuss durchklingen. Die Regulierung der Offenen Immobilienfonds, die europäische Finanzkrise sowie die ökologische Zukunft des Wohnens stehen derzeit im Fokus der Regierung, wenn es um die Immobilie geht. Auch wenn die Regulierungsbemühungen für Offene und Geschlossene Immobilienfonds gerade die Opfer der Krise trifft und nicht die Schuldigen, können von ihr positive Wirkungen ausgehen. Wichtig ist, dass Kleinanleger bis 5.000 Euro Rückgabesumme weder von neuen Haltefrist noch von Kündigungsfristen betroffen sind. Ob die Regulierung überhaupt notwendig war oder auf schlechte BVI-Pressearbeit und einige sportliche Managemententscheidungen zurückzuführen war, sei hier nicht diskutiert. Vor dem Hintergrund, dass in rund einem Jahr die Frist für derzeit „geschlossene“ Offene Immobilienfonds ausläuft, ist die neue Kündigungsfrist sinnvoll, da sie die Öffnung der Fonds ermöglichen dürfte. Der immpresseclub-Vorsitzende, Werner Rohmert, machte aber gegenüber Steffel deutlich, dass mit der Regulierung die Krise nun ihre Opfer fresse und fragte, wieso jeder über die OIF diskutiere, während gleichzeitig über die Fonds internationaler Anbieter, die durchaus größere Marktverwerfungen hervorrufen können, nicht gesprochen würde. Ulrich Höller zeichnete positive Perspektiven für die Immobilienaktie, deren Attraktivität durch die Krise der offenen Immobilienfonds und Solvency II erhöht werde. Als Aufgaben der Immo AG’s nannte Höller klarere Kommunikation und Positionierung, denn Immobilienaktien seien ein Vehikel für risikobewusste Investoren, aber kein Sparplan, und Erhöhung der Transparenz. Die Entwicklung der deutschen Immobilien-AG’s brauche aber Zeit. Dann sei eine gelungene Restrukturierung und Konsolidierung ebenso wie der Ausbau des REIT in Sicht. Der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank Berlin, Ulrich Kissing, referierte zu den Perspektiven des Immobilienmarktes Berlin und zu Auswirkungen der Krise, die durch Einschränkungen des Bankensektors zu einer ruhigeren konjunkturellen Entwicklung führen dürften.
Ergin Iylikci, Kommunikationschef der Scout24-Gruppe hatte die Bedeutung des mobilen Internet im Visier. Gemäß einer Studie von Morgan Stanley „Internet Trends“ aus April 2010, wird „das mobile Internet in 5 Jahren das Desktop-Internet überholt haben. Apple sei der Wachstumstreiber des mobilen Internet. Das Internet beschränke sich nicht mehr auf Notebooks und PC. Neue Geräte wie Tablet-PC erobern den Markt. Das Internet werde immer und überall verfügbar. Nutzer hätten theoretisch an jedem Ort Zugriff auf alle Informationen des Web. Nutzer erhielten Informationen, die unmittelbar mit ihrem aktuellen Standort verknüpft seien (Location Based Services). Die Kommunikation werde sich weiter beschleunigen. Das bedeute für die Vermarktung von Immobilien, dass der Printmarkt weiter schrumpfen werde. Die Imagewerbe-Funktion, die Print bislang noch habe, werde z.B. durch Videowerbung im Netz weiter verdrängt. Online werde nochmals einen Wachstumsschub erleben. Die Nachfrager würden noch besser informiert sein und höhere Erwartungen haben. Es sei wichtig die Nutzer da abzuholen, wo sie zukünftig sein werden: im mobilen Internet. Mit den Tablet-Computern erobere eine neue Geräteklasse das mobile Internet. In der Hauptversammlung des immpresseclub, die diesmal ohne Gäste stattfand, wurden Themen aus der geänderten Wettbewerbssituation besprochen. Im Vorstand des immpresseclub bleibt alles beim Alten. Vorstand bleibt Werner Rohmert mit den Stellvertretern Frank Peter Unterreiner und Peter Horn. Schatzmeister bleibt Robert Scholl und Kassenprüfer Nikolaus von Raggamby. (AE/WR)
40 Immobilienjournalisten, Referenten und Gäste kamen am 10. Juni 2010 zur traditionellen immpresseclub-Sommertagung in das neue Atlantic Congress Hotel in Essen.
Es ergab sich ein Themen-Potpurri aus Wohnungspolitik, Auflebung der US-Immobilienkrise, Stand Kaufhof, Perspektiven der Veränderung der Medienlandschaft, Finanzierung und es folgte der Besuch der Zeche Zollverein. Mit Unterstützung von Kölbl Kruse und Konzentration auf Essen wurde „Das Ruhrgebiet“ zur Erfolgsstory. Atlantic Hotel für Übernachtung und Tagung waren top. Das Abendessen im Restaurant Bistecca auf Tagungslevel sogar herausragend. Das Kollegen-Fazit: „Jederzeit wieder ins Ruhrgebiet“.
Der immpresseclub e.V. lädt zweimal pro Jahr Immobilien- oder Medienprominenz zum Gespräch mit Journalisten ein. Weiterbildungscharakter hatte der Journalisten-Workshop „Presserecht für Journalisten“ mit dem Medienrechtler Philipp von Mettenheim.
Zu den Referaten: GdW Präsident Lutz Freitag kritisierte vor allem die aktuellen Kürzungspläne der Regierung. Allein die Mehrwertsteuer der angestoßenen Investitionen rechne die Förderung. Die monetäre Begründung der Kürzungsvorschläge mit Verweis auf sinkende Energiekosten sei vor dem ursprünglichen Hintergrund der Ressourcensicherung katastrophal. (Wir bereiten den Vortrag noch einmal für Sie in der nächsten Ausgabe auf.) Für Milliarden-Investor Clemens Vedder, Goldsmith, der gerade durch seinen Rücktritt von Kaufabsichten zu Kaufhof Schlagzeilen machte, sieht weder für Family Hoses noch für Gewerbeimmobilien in USA Entwarnung. Die Probleme seien noch nicht gelöst (siehe unten).
Markus Reithwiesner, GF der HMG Holding (Haufe Medien Gruppe) stellte unter dem Thema „Going Digital – die neue Rolle der Verlage im digitalen Geschäft“ die Perspektiven der Entwicklung der Medienlandschaft dar, die nachdenklich machte. Aus journalistischer Sicht dürften die Entwicklungen Auswirkungen auf die Nachfrage nach recherchierten journalistischen Beiträge ebenso haben wie auf die Honorare wie auch die abgefragte Qualität. Überlegen Sie einmal: Wie oft reicht Ihnen der Google-Wikipedia-Link aus, der sicherlich bei weitem nicht an die Brockhaus-Qualität heranreicht. Argumente des absoluten, digital nicht erreichbaren Qualitätsanspruches sind sicherlich zu überdenken. Und die nächste Revolution hat gerade erst begonnen Ausgabe auf.) Wilhelm Wellner, ECE CIO (Chief Investment Officer) berichtete vom „Limbecker Platz“ und aktuellem Finanzierungsumfeld für Einkaufszentren.
Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG konnte von einer beispiellosen Erfolgstory der Logistik-Drehscheibe Duisburg und der Entwicklung des Duisburger Hafens vom traditionellen Hafenumschlag hin zu Europas wichtigstem Hinterlandhub mit 1.350 ha Logistikfläche, 1,5 Mio. qm überdachter Lagerflächen und 110 Mio. Tonnen Güterumschlag jährlich berichten. Der Hafen steht seit 20 Jahren vor einem strukturellen Wandel vom schwerindustriegeprägten Zentrum hin zum Logistikstandort Nr. 1. Staake hat es dabei verstanden, den Hafen behutsam aus tief roten Zahlen zu einem profitablen Unternehmen zu gestalten. Staake lernte sein Handwerk u.a. bei Preussag, Bertelsmann und Philipp Holzmann.
Für Gäste und Kollegen: Die nächste Tagung des immpresseclub findet am 2. Dezember 2010 wieder im Hilton in Berlin statt. Wir starten jetzt mit der Organisation.
Text: Werner Rohmert und André Eberhard, Fotos: Re de Belleroche