Tenor der Tagung des immpresseclub in Hamburg: Vermietung top, Investment top, Nachfrage top, Angebot flop, Investments alternativlos! Wir müssen bauen!
Zweimal im Jahr trifft sich die Arbeitsgemeinschaft der Immobilienjournalisten mit Referenten und Gästen zu anregenden Vorträgen und zu Diskussionen. Organisiert werden diese Treffen für circa 60 Teilnehmer vom Team „Der Immobilienbrief“, dessen Herausgeber Werner Rohmert auch Vorsitzender des immpresseclub ist.
Auf der Referentenliste standen die großen Immobilien Aktiengesellschaften, Immobiliendienstleister, mittelständische Unternehmer der Immobilienwirtschaft und Bankvorstände der Deutschen Bundesbank.
Josef Vogel, geschäftsführender Vorstand der Landes-Bau-Genossenschaft Württemberg e.G.referierte über die wieder wichtiger werdenden Genossenschaftsmodelle bei der heutigen Wohnungsknappheit. Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG, berichtete über Research und Strategien des Immobilieneinkaufs in wettbewerbsintensivem Umfeld. Publity ist auf Büro-Immobilien in westdeutschen Metropolregionen fokussiert. Dr. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender von Aroundtown SA , Deputy CEO Andrew Wallis von Aroundtown und Christian Windfuhr, CEO Grand City Properties SA stellten die in der breiten Öffentlichkeit eher unbekannten Immobilien Aktiengesellschaften mit einer Marktkapitalisierung von über 12 Milliarden Euro vor. Philip von Mettenheim, CBH Rechtsanwälte, stellte für die Journalisten die Änderungen im neuen Datenschutzgesetz „DSGVO“ vor, wobei die Medien über die Pressefreiheit deutlich besser geschützt sind als Unternehmen.
Start-ups bekommen bei der immpresseclub-Tagung die Chance, ihre Ideen vorzustellen. Julia Gebert, Geschäftsführerin der Rysta GmbH mit der Präsentation: Smarte Daten zum Schutz von Assets. Lars Schüller, Gründer und CEO der PlakatQuadrat GmbH: Das Baugewerbe soll mit der Marketingwelt vernetzt werden. Marina Holthaus von Thermondo mit dem Vortrag: Pionier in der Digitalisierung des Handwerks.
Ergänzend zu den eigentlichen Themen der Vorträge entwickelte sich naturgemäß eine Diskussion über die aktuellen Mietdeckel-Entwürfe und Enteignungsdiskussionen. Grand City gehört mit fast 84.000 Wohnungen und einer Marktkapitalisierung von 3,8 Mrd. Euro zu den Top 5 Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Grand City ist dabei spezialisiert auf Value-Add-Opportunities in den dicht besiedelten Regionen Deutschlands. Hieraus wird Wertschöpfung erzielt. CEO Christian Windfuhr vertrat dabei durchaus die Überzeugung, dass eine Bestandshaltung, die langjährige Mieter durch Sanierungen aus den Wohnungen heraushebelt, nicht seiner Überzeugung entspricht. Die Diskussion ergänzte dann auch die bekannten Thesen des Autors, dass der Wohnungsmarkt zyklisch ist, Berlin nach wie vor zu einer der preiswertesten Metropolen der Welt gehört und dass die Marktwirtschaft regelnd eingreifen wird. Andrew Wallis, CEO Aroundtown, ergänzte, dass er, als er vor 12 Jahren nach Berlin gezogen sei, bei großer Auswahl von den Vermietern nahezu jeden Wunsch für kleine Mieten erfüllt bekommen habe. Heute habe sich der Markt eben zyklisch geändert. Das relativiert sich dann naturgemäß mit noch weiterem Blick zurück noch mehr. Die frühen Neunzigerjahre sahen die Mieten durchaus auf heutigem Niveau. Hinzu kommt, dass die Entwicklung der Mieten in den Toplagen volkswirtschaftlich keine Rolle spielen, sondern lediglich die Verfügbarkeit von anständigem Wohnraum zu vernünftigen Preisen in gut erreichbaren Stadtlagen.
Text: immobilienbrief Nr. 453 Juli 2019 Fotos: Re de Belleroche
Mehr dazu: Der Immobilienbrief Nr 453