Am Donnerstag, dem 3.12.2009, tagte die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobilienjournalisten, immpresseclub e. V., in Berlin. Mit über 70 Teilnehmern, davon knapp 50 Journalisten der deutschsprachigen Immobilienjournalisten-Szene, hat der „inoffizielle Verband“ heute einen durchaus repräsentativen Charakter. Die übrigen Teilnehmer der Tagung bzw. der Jahreshauptversammlung waren Referenten, geladene Gäste und natürlich auch Sponsoren des immpresseclub. Der Verein führt regelmäßig zwei Mitgliedertreffen im Jahr durch. Im Sommer steht Weiterbildung und Kommunikation in lockerer Atmosphäre im Vordergrund. In der Dezember-Tagung kommen „Verbands“-Formalia und Strategiediskussionen hinzu. Für das Abendessen im feierlichen Rahmen stellte diesmal die Adlon Holding das Sterne-Restaurant „Gabriele“ zur Verfügung. Corpussireo und Anno August Jagdfeld „ergänzten“ das immpresseclub Abendessen-Budget auf restaurantadäquates Niveau.
Wir bereiten Ihnen für die erste Januar-Ausgabe die wichtigsten Referatsstatements auf. Allerdings lässt sich der Vortrag von Dr. Marc Weinstock, Vorstandsvorsitzender der HSH Real Estate AG zum Thema „Wirtschaft und Ethik“ nicht in zwei Sätzen zusammenfassen. Das machte die Diskussion klar. Ebenso arbeiten wir Ihnen den Vortrag von Prof. Dr. Volker Eichener, Rektor der EBZ Business School zur Renaissance urbanen Wohnens aus. Das regelmäßige Arbeitsthema „Fallen des Presserechtes“ von Philipp von Mettenheim soll an dieser Stelle kein Thema sein. Das ist Weiterbildung für unsere Kollegen und nicht für Sie.
Der Leiter der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Johannes Beermann, berichtete in der Dinner Speech im lockeren Diskussionskreis und entsprechend mit der Bitte Verzicht auf Detailberichterstattung über die Koalitionsverhandlungen, finanzpolitische Aspekte und ihre Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft. Die war allerdings so wenig präsent, dass wieder einmal der Reit als Erinnerung an die annähernd einzige erfolgreiche Lobbyarbeit der Gewerbeimmobilien-Verbände aus der Versenkung geholt wurde. Der kritische Beobachter konnte die ministerialen Statements durchaus so interpretieren, dass hier Verbands-Selbsteinschätzung und faktische Außenwirkung noch nicht synchron sind. Das bedarf wohl noch langwieriger Arbeit auf wenig spektakulärer Referentenebene. Aus der Sicht institutioneller Anleger gab DEKA GF Thomas Schmengler weitreichende Entwarnung für die Immobilienmärkte. In Deutschland beruhigt moderates Neubauvolumen in Verbindung mit weitreichenden Vorvermietungen. Frankfurt und Düsseldorf seien Verlierer der letzten Krise(n). Europa ist dagegen volatiler. Hier drücken im Schnitt größere Volumina. Rückläufige Nachfrage sei aber Hauptgrund für Leerstandsanstieg. Ab 2010 erwartet Schmengler wieder anziehende Preise. Risiken gebe es noch in USA und Asien durch hohen Refinanzierungsbedarf und auslaufende CMBS. Die Gefahr einer Kreditklemme bestehe weiter. Allerdings habe es in USA im aktuellen Zyklus nur ein geringes Neubauvolumen gegeben, so dass aus Investmentsicht kaum gute Immobilien auf dem Markt seien. Dennoch werde durch die schwache Nachfrage der Leerstandsscheitel diesmal mit 14,3% höher ausfallen.
immpresseclub bestätigt Strategie und Vorstand
Die Mitglieder wählten einstimmig erneut den „Der Immobilienbrief“-Gründer und Herausgeber Werner Rohmert zum Vorsitzenden. Auch Peter Horn, Süddeutsche Zeitung, und Frank Peter Unterrreiner, FAZ-Beilagen und Immobilienbrief Stuttgart, wurden als Vorstände bestätigt. Neuer Schatzmeister, der immpresseclub Co-Gründer Rolf Ludwig Schön auf dessen Wunsch hin ablöste, ist Robert Scholl, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium, der auf langjährige ministeriale Haushaltserfahrung und Journalismus verweisen kann. Neuer Kassenprüfer ist Nikolaus von Raggamby, Immobilienredakteur der G + J Wirtschaftsmedien, u. a. FTD und Capital. Der immpresseclub sieht es als Aufgabe an, jedem an Immobilien interessierten Journalisten, insbesondere auch Freiberuflern, eine Informations- und Kontaktplattform zu bieten. Da die Arbeitsgemeinschaft nicht nur Tagungs- und Organisationskosten trägt, sondern subsidiär auch die Reisekosten der Kollegen übernimmt, testete der Erfolg des vergangenen Jahres gleichzeitig auch das Budget aus. Dennoch wurde die Linie des Vorstandes, auch zukünftig sich nicht zu kommerzialisieren und auch offen für jeden Immobilienjournalisten zu bleiben, bestätigt.