Alchemie der Derivate – Wann machen Verbriefungen und Derivate aus Schulden Eigenkapital und aus Risiken Chancen
Zum Sommer-Workshop des immpresseclub e.V standen Verbriefung als Finanzierungsinstrument mittelständischer Unternehmen und Derivate auf Immobilien, -papiere und -indices auf der Agenda. Die derzeitige Subprime-Krise ging an den immpresslern nicht vorbei. Das IKB-Desaster löste allseits Kopfschütteln und Unverständnis aus. Wie schafft es eine kleine Mittelstandsbank, Milliarden auf Staatskosten zu verdummen? Was sind eigentlich Verbriefungen? Und wie können mittelständische Unternehmen am Verbriefungsmarkt partizipieren? Was sind Derivate und wie können sie als neues Finanzierungsinstrument genutzt werden? Das waren jene Fragen, die von den Referenten Lars Quandel, Leiter RE Structured Finance HSH Nordbank, Prof. Dr. Jens Kleine, Steinbeis-Hochschule, Hans Peter Trampe, Vorstand Dr. Klein & Co. AG und Prof. Dr. Matthias Thomas, IPD GF, zunächst im deskriptiven Teil beantwortet werden mussten. Der noch relativ junge Immobilienderivate-Markt wurde auf der Veranstaltung von den Immobilien-Fachjournalisten, deren deutsche Community zu einem großen Teil auf der Veranstaltung anwesend war bzw. Mitglieder des immpresseclub sind, dennoch eher skeptisch gesehen. Das könnte allerdings auch an der Komplexität und Intransparenz der Materie liegen, die nicht in kurzer Zeit darzustellen ist. Zwar ist es für Externe schwierig, die Preisfindung nachzuvollziehen, jedoch bieten Derivate die Chance, am Immobilienmarkt zu partizipieren ohne Immobilien zu erwerben. Durch die Bindung von Derivaten an Indices, Aktienkurse oder Portfolio-Wertentwicklungen lassen sich alle Bewegungen des Marktes mitmachen. Gleichzeitig bieten Derivate die Möglichkeit einer Risikoabsicherung eines vorhandenen Portfolios gegen fallende Immobilienpreise. Ob der Portfoliobesitzer Derivate nutzen wird, sich gegen kurze Durchhänger bei gleichzeitigem Glauben an einen langfristig positiven Markt abzusichern, ist eher zu bezweifeln. Er muss die Immobilien doch einfach nur halten. Es sei denn, es gehe darum, zwischenzeitliche Bewertungsabschläge zu vermeiden wie z.B. bei Reits, dann wäre das natürlich wieder eine schöne Lösung für ein gerade durch die Einführung von Reits neu geschaffenes Problem. Allerdings zitierten einige journalistische böse Zungen: „Egal ob long oder short, das Geld ist fort“. Der Prozess der strukturierten Finanzierung erinnert an den Alchemisten, der aus Metall Gold machen will. So wie der Alchemist aus Metall kein Gold machen kann, so kann der Kreditgeber aus Darlehen in letzter Konse-quenz kein Eigenkapital machen. Irgendjemand muss den Kredit am Ende bezahlen.
Teilnehmerliste: Journalisten-Workshop immpresseclub
am 09.08.2007 im ADLON
Vorstand: Vorsitzender Rohmert, Werner, Herausgeber und Vorstand „Der Immobilienbrief“Stellvertreter: Friedemann, Jens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Resortleiter Horn, Peter, Ressortleiter Immobilien Süddeutsche Zeitung Schön, Rolf Ludwig, Freier Wirtschaftsjournalist
Redakteure: Bobka, Gabriele, Chefredakteurin Dt. Immobilien-Akademie (DIA) Degener, Arne, „Der Immobilienbrief“ Eberhard, Andre, „Der Immobilienbrief“ Gotzi, Markus, Fachjournalist FTD, Welt, Welt a.S. u.a., Chefredakteur „Der Fonds Brief“ Henkel, Laura, „Immobilienwirtschaft“ Keudell, Stephanie von, freie Journalistin, u.a. fondstelegramm, Fondszeitung, Chefredakteurin „Private Equity Funds Quarterly Analysis“ Raggamby, Nikolaus von, Redakteur Immobilien und Sonderbeilagen FTD Financial Times Deutschland Schönfels, Hans-Kaspar von, freier Wirtschaftsjournalist, Chefredakteur „Elite Report Edition“ Vierbuchen, Ruth Dr., Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Wachter, Alexander Dr., Thomas Daily News Wrede, Constanze, Chefredakteurin „Der Immobilienbrief“, „ZfiFP“